TerrCheval- Komposteinstreu für Pferde[1]

 

Problemstellung

Üblicherweise werden Pferdeboxen und Liegebereiche in Offenställen mit Stroh, Holzspänen,
-pellets, Sägemehl oder Hanfspänen eingestreut. Die Einstreu dient dazu, die flüssigen Ausscheidungen des Pferdes (Harn) aufzusaugen und dem Pferd eine möglichst warme und trockene Liegefläche zu bieten. Dabei ist Stroh nur bedingt saugfähig und staubt stark, wobei auch Pilzporen in dem Staub enthalten sind, was sich sehr ungünstig auf die generell besonders empfindlichen Atmungsorgane von Pferden auswirkt. Auch die anderen Materialien sind nicht staubfrei. Außerdem bildet sich auf allen vorgenannten Einstreumaterialien aus dem Harn des Pferdes innerhalb eines Tages Ammoniak, der die Schleimhäute der Atmungsorgane ganz besonders schädigt. Daher sind Atemwegserkrankungen bei über 80 % aller Pferde feststellbar [1]. Vor TerrCheval gab es somit keine weitgehend staub- und ammoniakfreie Einstreu.

Bisher war Stroh mit Abstand die kostengünstigste Einstreu. Die Strohpreise sind jedoch aufgrund schlechter Ernten und aufgrund konkurrierender Strohabnehmer (z.B. Heizungen auf Strohbasis) auf bis zu 180 € pro Rundballen (ca. 250-300 kg)  gestiegen. Auch Einstreu auf der Basis von Holzabfällen ist nicht mehr unbeschränkt verfügbar und daher teuer, weil immer mehr Holzpelletheizungen in Betrieb gehen. Hanfeinstreu war schon immer sehr teuer.

Die stark gestiegenen Kosten für Einstreu und die trotzdem immer noch bestehende Staub- und Ammoniakproblematik bei allen bisherigen Einstreumaterialien hat vor 10 Jahren auf dem Hahnenhof in Pulheim zu der Idee geführt, erstmalig Kompost als Pferdeeinstreu einzusetzen. Kompost wurde bis zu diesem Zeitpunkt ausschließlich im Garten- und Landschaftsbau und in der Landwirtschaft als Dünger und zur Bodenverbesserung eingesetzt.

Im praktischen Einsatz zeigte sich, dass die Komposteinstreu gegenüber allen herkömmlichen Materialien nahezu frei von lungengängigem Staub war und von den Pferden sehr gut angenommen wurde. Außerdem ist TerrCheval ganzjährig verfügbar, im Vergleich zu Stroh deutlich billiger (Kosten pro Pferd) und bietet neben der weitgehenden Staubfreiheit noch weitere wesentliche Vorteile bezüglich des Liegekomforts des Pferdes (weich, warm, nicht rutschend), es findet keine Ammoniakbildung statt (Harnstoff wird von den Bakterien im Kompost direkt für den Zellaufbau benutzt), das "Misten", also das Reinigen des Stalles bzw. der Box ist mit wesentlich geringerem Zeitaufwand möglich als bei den herkömmlichen Materialien und Materialverbrauch und Mistanfallmenge sind ebenfalls erheblich geringer als z.B. bei Stroheinstreu. 

 

 

Abbildung 1: Terrcheval (Nahaufnahme)

 

TerrCheval muss nicht, wie z.B. Stroh, einmal im Jahr eingekauft werden. Der Stallinhaber hat somit nicht einen großen Geldbetrag auf einmal zu zahlen, was seine Liquidität stark einschränkt, und er muss auch nicht große, trockene Lagerflächen bereit halten, die, gefüllt mit Stroh, zudem ein erhebliches Brandrisiko darstellen.

TerrCheval ist jedoch nicht nur im Einkauf bzw. bzgl. der Kosten pro Pferd gegenüber Stroh deutlich billiger, sondern wird durch die Nutzung als Pferdeeinstreu im Hinblick auf seinen Düngewert deutlich aufgewertet, so dass er nicht kostenträchtig entsorgt werden muss, wie der Mist aus den herkömmlichen Materialien, sondern sogar verkauft werden kann.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass TerrCheval die Staub- und Ammoniakproblematik im Pferdestall löst, kostengünstig im Hinblick auf Ver- und Entsorgung ist und sowohl dem Pferd mehr Komfort als auch dem Halter deutliche Arbeitserleichterungen bietet.

 

Qualitätskriterien von TerrCheval

TerrCheval entspricht den Qualitätskriterien für Frischkompost nach RAL-GZ 251 [2]. Als Ausgangsstoffe werden ausschließlich Garten- und Parkabfälle verwendet (Bezeichnung A2) [3]. Biomüll aus Haushalten ist nicht enthalten. Während des standardisierten und kontrolliert gefahrenen Kompostierungsprozesses werden Temperaturen über 60 °C erreicht, so dass eine Hygienisierung stattfindet und Pflanzengifte (z.B. Alkaloide von Eiben, Buchsbaum etc.) zuverlässig biologisch abgebaut werden.

Die inzwischen 10-jährigen Erfahrungen mit dem Einsatz von TerrCheval haben bisher in keinem Fall zu gesundheitliche Bedenken Anlass gegeben - im Gegenteil: die positiven Auswirkungen auf die Atemwege, die Hufe und das Komfortverhalten der Pferde sind eindeutig feststellbar [4].

 

 

 

 

Abbildung 2: Terrcheval standard (20 cm tief; frisch eingestreut);
Foto: Markus Wipperfürth, www.hahnenhhof-pulheim.de

 

 

 

 

 

Abbildung 3: Terrcheval standard in einem Offenstall nach 6 Wochen Nutzung;
Foto: Markus Wipperfürth, www.hahnenhhof-pulheim.de

 

Anwendung von TerrCheval

Zu Beginn der Anwendung wird die Pferdebox bzw. der Offenstall besenrein gesäubert. Das TerrCheval wird dann mindestens 20 cm hoch eingestreut, wobei es sich anbietet, in einer Ecke einen kleinen Haufen als Überstreumaterial für die Woche einzurichten. Das Pferd sollte unmittelbar nach dem Einbringen aufgestallt werden.

Im Verlauf der Woche werden täglich die Pferdeäpfel und Futterreste entfernt. Dafür eignet sich eine Spänegabel aus Plastik oder ein Mistboy in Verbindung mit einem Federbesen oder Rechen.  Pro Woche werden ca. 5 % der Erstbefüllungsmenge an frischem Material an feuchten Stellen übergestreut und mit den Füßen festgetreten.

Tabelle 1: Beispielrechnung zur Ermittlung des TerrCheval-Bedarfes im ersten Jahr

Offenstallgröße

m x m

6,5 x 10

Fläche

m2

65

Einstreuhöhe (mindestens 20 cm)

m

0,2

Startbedarf (Dichte = 0,533 t/m3)

m3

13

t

6,9

Wöchentliche Nachstreu ( 5 % vom Startbedarf)

kg/Woche

350

Gesamtbedarf mit Ersteinstreu

t/Jahr

24,6

Die Lagerung von TerrCheval kann auf einer befestigten Fläche im Freien erfolgen. Zur Abdeckung sollte allerdings ein Kompostabdeckvlies mit einer Materialstärke von 200 g/m2 verwendet werden, das wasserdicht, aber luftdurchlässig ist. Ansonsten ist die Lagerung unter Dach zu empfehlen.

 

 

Abbildung 4: TerrCheval im Offenstall der Reit- und Fahrgemeinschaft Schwarz in Velbert

 

Kosten

Die Kosten für den Einsatz von TerrCheval sind maßgeblich von den Transportkosten abhängig. Besonders vorteilhaft ist der Bezug ganzer LKW mit 24 t bzw. 45 m3 TerrCheval. Die Mindestliefermenge beträgt 5 t. Die folgende Tabelle zeigt, wie groß der Einfluss der Transportkosten auf den Produktpreis frei Haus ist:

Tabelle 2: Preisbeispiel (kein Angebot)

Entfernung zum Lieferwerk

km

20

50

100

200

Menge pro Lieferung

t

25

25

25

25

Preis TerrCheval + Lieferung netto (ohne Mehrwertsteuer)

€/t

24,00

25,40

27,70

32,20

Zum Nettopreis kommen 19 % Mehwertsteuer hinzu.

Vor der Bestellung sollte unbedingt geprüft werden, ob der jeweilige Reitstall mit den großen Kipp-LKW´s (Gesamtgewicht 40 t) angefahren werden kann. Besteht darüber Unsicherheit, sollte unbedingt mit uns Rücksprache erfolgen.

 

Zusammenfassung der Vorteile von TerrCheval gegenüber Stroh

  • TerrCheval kann platzsparend im Freien gelagert werden. Stroh muss unter Dach gelagert werden und stellt ein hohes Brandrisiko dar.
  • TerrCheval ist ganzjährig verfügbar und wird kontrolliert nach strengen Qualitätskriterien hergestellt. Stroh ist häufig von minderer Qualität und nur noch begrenzt verfügbar, weil Getreide seltener und kurzstieliger angebaut wird und es immer mehr andere Strohnutzer, z.B. Strohheizwerke gibt.
  • Die Einstreu mit TerrCheval in Offenställen verhindert, dass die Pferde auf ihrem Futter (hier: Stroh) schlafen und es zu Rangeleien im Liegebereich kommt. Ruhebereich und Fressbereich sind eindeutig getrennt.
  • TerrCheval hat nach der "Benutzung" einen hohen Düngewert, wohingegen der Düngewert von Strohmist kaum kalkulierbar ist. Daher muss Strohmist oft kostenpflichtig entsorgt werden.
  • TerrCheval ist weitgehend staubfrei und bei richtiger Verwendung auch frei von Ammoniak. Das schont die Pferdelungen, aber auch die Atemwege allergischer Pferdebesitzer.
  • TerrCheval ist optimal für die Hufgesundheit, weil die Pferde ammoniakfrei, weich und trocken, aber nicht zu trocken stehen. Es hat sich vor allem für Pferde mit brüchigen Hufen und Rehepferden bewährt.

 

Vermittlung und Beratung: 

TerrCheval, Inh. Kirsten Sölter

Marderstraße 4

40789 Monheim

Tel: 0163/6312001

Fax: 02173/20 35 440

E-Mail: soelter@terrcheval.de

Steuernummer: 135/5280/4193

 

Literatur:

1.      Dannenbrink, Jasmin: Ammoniak und Staubkonzentrationen im Pferdestall und deren Bedeutung für die Tiergesundheit. Bachelorarbeit im wissenschaftlichen Studiengang Agrarwissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen, Fakultät für Agrarwissenschaften, 13.10.2004, Einleitung, Seite I, 

https://www.yumpu.com/de/document/read/27553795/ammoniak-und-staubkonzentrationen-im-pferdestall-georg-august-

 

2.     Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V., Merkblatt Prüfzeugnisse, Erläuterung der RAL Prüfzeugnisse und hinterlegter Qualitäts-/Prüfkriterien.

https://www.vhe.de/kompost/kompostprodukte/kompost/ 

3.    Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V., Liste zulässiger Ausgangsstoffe für die Herstellung gütegesicherter Komposte und Gärprodukte

https://www.kompost.de/fileadmin/docs/Archiv/Guetesicherung/ListeZuAusgangsstoffeKo_GP.pdf 

4.   www.hahnenhof-pulheim.de

5.    http://archiv.saaten-union.de/index.cfm/article/4508.html

 

 



[1] Stand: 9.1.2019

[2] voller LKW @ 24-25 t Terrcheval

 

 

 

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